
Anleitung zur Pulsoximetrie mit dem PC
Das RS232 Test Kit enthält
ein SPO4025b OEM Modul mit einer zusätzlichen Beschaltung zum
Betrieb an einer RS232-Schnittstelle. Hierbei erfolgt
die Stromversorgung des Pulsoximeters und des Sensors aus den
Handshake-Leitungen der seriellen Schnittstelle.
Hierbei ist zu beachten, dass bei modernen
Subnotebooks RS232-Schnittstellen eingebaut werden, die nur sehr
geringe Signalpegel zur Verfügung stellen. In einem solchen Fall
kann es sein, dass keine ausreichende Spannung für das
Pulsoximeter aufgebaut wird. Nach dem Anschluss des Testkits über
ein Nullmodemkabel muss die LED des Testkits im
Takt des Pulses blinken, wenn man den Sensor auf den Finger klemmt. In problematischen Fällen kann man es mit einem
USB-Seriell-Adapter versuchen.
Wir wollen in Kürze auch Test Kits mit
eingebauter USB-Schnittstelle statt der RS232-Schnittstelle anbieten.
Dann entfällt der separate USB-Seriell-Adapter und das
Nullmodemkabel.
Vor einem Test muss das Anwendungsprogramm CADT_Monitoring.exe gestartet
werden, welches Sie hier herunterladen können. Zum Start dieser
Anwendung benötigen Sie auch noch eine USB Treiberdatei, FTD2XX.DLL. Speichern
Sie diese beiden Dateien in einem Verzeichnis auf Ihrem PC.
Das Anwendungsprogramm schaltet die
serielle Schnittstelle ein, so dass das Pulsoximetermodul in Betrieb
geht. Dazu wählen Sie im Menü des Anwendungsprogramms unter Option
-> Anschluss die serielle Schnittstelle aus, an der Sie
das Testkit angeschlossen haben. Im Fall einer eingebauten
Com-Schnittstelle ist das normalerweise COM1 oder COM2, im Fall eines
USB-Seriell-Adapters ist das z.B. COM3 oder COM4. Ein
USB-Seriell-Adapter muss vor dem Start unseres Anwendungsprogramms mit
einer passenden Treiber-CD installiert werden!
Das Anwendungsprogramm dekodiert den
Datenstrom des Oximetermoduls und zeigt die Daten in numerischer Form
und als Plethysmogramm an. Rote Abschnitte in der
Messkurve zeigen an, dass das Pulsoximeter einen oder mehrere
LED-Ströme nachgeregelt hat. Der Kurvenverlauf soll dabei keine
sprungartige Veränderung zeigen, sondern weiter kontinuierlich
verlaufen. Die Marken unterhalb des Messdiagramms zeigen den zeitlichen
Verlauf der internen Aktivitäten des OEM-Moduls an. Die etwa 0,1
Sekunden langen Marken zeigen z.B. an, wann die Puls-LED im Testkit
eingeschaltet war.
Die Tabellen zeigen zunächst Sollwerte
und Messwerte der LED-Ströme im Sensor an. Die
gemessenen LED-Ströme müssen mit den Sollwerten in etwa
übereinstimmte. Ein Abweichung von mehr als 10 % zeigt ein Problem
im Sensor an. Bei einem handelsüblichen Sensor mit zwei
Leuchtdioden ist die dritte Spalte der Tabelle natürlich
irrelevant.
In der dritten Zeile werden resultierende
Spannungen der Photodiode angezeigt. Sie liegen bei
einem guten Sensor etwa bei 1,5 bis 2 V, bei einem lichtschwachen
Sensor bei etwa 0,5 V. Die vierte Zeile zeigt unter der Beschriftung
"ADC Sig" die gemessenen Variationen der
Signalspannungen an. Diese sollen etwa 5 bis 10 % des Signals nicht
überschreiten. Ansonsten ist zuverlässige Pulsoximetrie nicht
gewährleistet. Grund können z.B. Fehler im Sensor sein (z.B.
defektes Kabel) oder Störstrahlung von einem in unmittelbarer
Nähe befindlichen, aktiven Handy.
Die angezeigten Wert mit der Beschriftung Gain
sind noch wenig aussagefähig.
Darunter folgt eine Tabellenzeile, die den RMS-Wert
der einzelnen Abtastung (50 Hz) der gemessenen Signale
anzeigt. Läßt man den Sensor etwa 1 bis 2 Minuten ohne
Finger in Ruhe, so sind diese Werte ein Maß für das Rauschen
des Pulsoximeters. Es sollte etwa 0,02 % nicht überschreiten. Die
Nachweisgrenze für die Perfusion liegt normalerweise einen Faktor
2 bis 3 niedriger, da die Pulsation sich immer in mehreren
aufeinanderfolgenden Abtastwerten zeigt, d.h. hier wird noch
über das Rauschen der einzelnen Abtastung gemittelt.
Dahinter zeigt die Tabelle die
pulsoximetrischen Kennwerte mit hellblauen Beschriftungen : Perfusion,
Puls, Pulsanstiegszeit, Pulsjitter, Sättigung.
Zusätzlich zur Perfusion wird hier noch die Anzahl der
Pulsereignisse angezeigt, die für die letzte oximetrische
Auswertung ausgewählt wurden. Sollten weniger als 4 Ereignisse
gefunden werden, kann die Perfusion nicht bestimmt werden. In diesem
Fall werden alte Ergebnisse maximal 5 Sekunden lang angezeigt und dann
ausgeblendet. Die Auswertung enthält sonst keine weitere Mittelung
oder sonstigeAbhängigkeit von der Vorgeschichte. Ergibt die
Bestimmung der Perfusion weniger als 0.1 % , so
werden die anderen pulsoximetrischen Kennwerte nicht angezeigt.
Darunter zeigt die Tabelle noch folgende
vier Kennwerte:
- Kodierwiderstand des
Sensors in kOhm. Typischerweise liegen die Werte bei 1 bis 25 kOhm. Es
wird eine Messgenauigkeit von etwa 0.3 % erreicht.
- Fremdlicht: Das
Pulsoximeter verfügt über eine große Fremdlichtreserve,
die etwa das 12-fache des typischerweise erzielbaren Nutzsignals
beträgt und etwa das 70-fache des Fremdlichts, das typischerweise
mit den optisch relativ offenen Einmalsensoren beobachtet wird.
- Referenzspannung des
LED-Strom-Generators, sollte etwa 0,45 bis 0,47 V betragen.
- Chiptemperatur des Prozessors im
Pulsoximetermodul. Eine genaue Temperaturmessung erfordert allerdings
die Kalibration des Temperatursensors.
Falls das Pulsoximeter nicht richtig
startet, kann es auch am Nullmodemkabel liegen. In diesem Kabel
müssen alle Kontakte beschaltet sein, auch die
Modemsteuerleitungen. Wegen der hohen Datenrate von 57,6 KBaud ist
unbedingt darauf zu achten, dass die FiFo-Puffer der
seriellen Schnittstelle aktiviert sind. Sonst kommt unter MS Win32
keine Datenübertragung zustande.
Übrigens entsteht beim Betrieb unseres
Anwendungsprogramms eine pulsoximetrische Aufzeichnung in
der Datei fTxtLog.txt. Diese Datei im Format "Text with Tabs"
können Sie mit MS Excel weiterverarbeiten. Die Datei kann sehr
groß werden. Sie wird beim erneuten Start der Anwendung
überschrieben.
Seit Mai 2005 steht die Version
1.02 zur Verfügung. Sie enthält folgende Erweiterungen:
- Abspeichern der aktuellen Einstellungen in einer ini-Datei
- Auswahl von seriellen oder USB-Schnittstellen über einen
Auswahldialog
- Auswahl einer von drei Plethysmogrammkurven
- Auswahl eines von drei Datenprotokollen
- Abspeichern der Bildschirmgrafik als Datei oder im Clipboard
- Anzeige von HbCO-Messungen (Sensor mit 3 LEDs)
- Mehr Puffer für Datenpakete (geringere Anforderungen an
Rechenleistung)
- Abhängen und (Wieder-)Verbinden der Datenverbindung zu
Testzwecken bzw. bei der Benutzung der Bluetooth-Wristbox
- Akustische Meldung des Pulssignals
- Vollständige Wiederherstellung der aktuellen Grafik am Bildschirm
- Anzeige von Fehlermeldung, falls Verbindung unterbrochen ist
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